Beim Sicherheitsglas wird unterschieden zwischen -- ESG Einscheibensicherheitssglas und -- VSG Verbundsicherheitsglas. "Sicherheit" bedeutet zunächst lediglich die Sicherheit vor schweren Verletzungen durch die beim Versagen von Einfachglas entstehenden spitzen, scharfkantigen und dolchartigen Bruchstücke.
Verbund-Sicherheitsglas VSG besteht aus mindestens zwei Scheiben, welche über die gesamte Fläche mit einer hochelastischen transparenten Folie verbunden werden. Die Folie ist unsichtbar mit den Scheiben laminiert und alterungs sowie UV-beständig. Da sie sich geschützt zwischen den Scheiben befindet, besteht bei fachgerechter Montage keine Gefahrdes Verkratzens oder der Blasenbildung. Im Bruchfall haften die Glassplitter an der Folie und es können sich keine größeren Stücke lösen. Die Scheibe bleibt in der Regel auch im Bruchfall im Rahmen stehen, da durch die unterschiedlichen Bruchbilder beider mit der Folie laminierten Scheiben eine Resttragfähigkeit des Verbundes erzielt wird. Einfaches Verbund-Sicherheitsglas bietet keinerlei Angriffshemmung oder Stabilitätsvorteile gegenüber Einfachglas,kann aber wirkungsvoll das Risiko schwerer Verletzungen durch Glasbruch mindern helfen. Daher wird es in sensiblen Bereichen privater und öffentlicher Gebäude eingesetzt. Dazu zählen neben Schulen und Kindergärten, Krankenhäusern etc. auch private Wohngebäude und Wohnungen, in denen sich schutzbedürftige Personen wie etwa Kinder aufhalten. Vorschriften der Berufsgenossenschaften, Versicherungen und Arbeitsstätten-Richtlinien können ebenfalls die Anwendung von Sicherheitsglas vorsehen. Eine weitergehende Funktion wie Angriffshemmung wird erst durch die Kombination von Scheibendicke, Folienstärke und Anzahl und Beschaffenheit der Scheiben gewährleistet. Die verschiedenen Sicherheitsklassen wurden bisher unterteilt wie folgt:
- A durchwurfhemmend - B durchbruchhemmend ("Panzerglas") - C durchschusshemmend - D Explosionswirkungshemmend.
Die bisherigen Normen wurden ersetzt durch die - DIN EN 356 Sicherheitssonderverglasung (Widerstand gegen manuellen Angriff) und die - DIN EN 1063 Sicherheitssonderverglasung (Widerstand gegen Beschuss). Die Einsatzbereiche sind z.B.: -Austausch und Neuverglasung im privaten und gewerblichen Bereich- angriffhemmende Schaufensterverglasungen sowie andere Gebäudeverglasungen- Sicherheitsglas für Zimmertüren, Fenster, Möbel als Schutz vor Verletzungen- Sicherheitsspiegel- Kombination von Sicherheitsglas in Isolierglas mit den Funktionen Wärmeschutz, Schallschutz, Angriffhemmung, Sonnenschutz- VSG mit integrierter matter Folie als Sichtschutz Einscheibensicherheitsglas ESG nach DIN 1249 wird nach Zuschnitt und Kantenbearbeitung thermisch vorgespannt ("gehärtet"). Es ist hochwiderstandsfähig gegen Stoß-, Schlag- und Biegebeanspruchungen sowie gegen thermische Belastungen. Bei Beschädigung der Kanten bzw. der Oberfläche zerfällt das Glas in ein Netz kleiner Krümel, die mehr oder weniger lose zusammenhängen. ESG ist erhältlich als klares oder geätztes (mattes) Glas in den Dicken 4, 5, 6, 8, 10, 12, 15 und 19mm. Verschiedene Ornamentgläser können ebenfalls zu ESG verarbeitet werden. Die Einsatzbereiche sind Ganzglasanlagen, Möbelgläser wie Tischplatten, Glasduschen, Ganzglasmöbel.
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